Ins Land des Weihrauchs

Die Vereinigten Arabischen Emirate und das Sultanat Oman, herrliche Reiseländer, wo Tradition und High Tech in friedlicher Koexistenz nebeneinander bestehen. Länder geprägt von ursprünglichen Landschaften, kristallklarem Meer, Wüsten und hohen Gebirgen. Die Anreise über Griechenland, Türkei und den Iran kann man ja wirklich nicht als verlorene Zeit betrachten. Im Iran, einem unserer liebsten Reiseländer, müssen wir wieder in Isfahan und Shiraz grössere Pausen einlegen. Wer kann schon an Sehenswürdigkeiten, wie dem Meydan-e Eman Platz mit Basar, Moscheen und Abasi Hotel in Isfahan oder der boyeé ye-shah ceraq (Spiegel- Moschee) in Shiraz ohne weiteres vorbeifahren. Es gibt übrigens in beiden Städten jeweils ein „Tourist-Inn" (Hotel) mit Campingplatz, Preis pro Person 5 US-$, so dass man von hier aus in Ruhe die Städte besichtigen kann.

Nach 3 Wochen Iran zieht es uns weiter in den Süden, in die Provinz “Hormuzgan” nach Bandar Abbas, denn hier sollen die Schiffe in die VAE ablegen. Viele Gedanken gehen uns die letzten Tage durch den Kopf: Gibt es die Linie, von der wir gehört haben noch? Befördern sie auch so große Wohnmobile (7,5 Tonnen)? Gibt es Probleme mit unserem Schäferhund? In Bandar Abbas hat es Mitte November noch 34 Grad bei hoher Luftfeuchtigkeit, nachts nur wenig kühler. Das große Gebäude der “Shipping-Co.”, außerhalb von Bandar Abbas ist bald gefunden, die Auskünfte aber umso deprimierender: “Auto kann mit Cargo-Schiff nach Sharjah fahren, wir mit High-Speed-Fähre nach Dubai”. Nachdem wir klargemacht haben, dass wir nur zusammen mit dem WoMoBi fahren können (Hund im Auto), heißt es das geht nicht. Also Ende der Tour! Nach einigem hin- und her sagt man uns, kommt morgen wieder, da ist der Chef hier.

Am nächsten Tag ist alles klar, es geht in 2 Tagen ein Schiff, wir können mit unserem KFZ fahren uns fällt ein Stein vom Herzen. Die Wartezeit wollen wir an der “Straße von Hormus” verbringen. So stehen wir gleich in der Nähe des Buchungsbüros auf einer am Strand endenden Straße. Mit herrlichen Spaziergängen am Strand (hier liegen auch einige rostige Dampfer) und in die Stadt, kann man es gut aushalten. Aber sobald es dunkel wird, verändert sich die Szene bei unserem Strandabschnitt hektisch laufen immer wieder dunkle Gestalten, aus dem Wasser kommend, mit großen Paketen auf unser Auto zu, legen diese ab (auch unter unserem Auto) und verschwinden. Kurz danach kommen “Pick-Ups” ohne Beleuchtung, laden die Bündel auf - und weg sind sie. Als wir feststellen, dass Schmuggler unser WoMoBi als “Zwischenlager” benützen, verlassen wir blitzartig den Platz und stellen uns für die Nacht vor das Gebäude unserer Shipping-Co.

Früh um 8 Uhr am Abfahrtstag beginnt der Behörden-Marathon im Hafen. Wir haben noch nie so viele Fotokopien von allen möglichen Papieren machen lassen, aber um 19 Uhr, also nach schlappen 11 Stunden, fahren wir aufs Schiff klein aber fein. Camping mit Vollpension an Bord, das Essen wird ans WoMoBi geliefert. Die Straße von Hormus war glatt wie ein Bergsee, einfach traumhaft. Nach 16 Stunden - die “Hormus 26” ist ein langsames Schiff - legen wir im Hafen von Sharjah an. Die Ausschiffung und der Papierkram gehen schnell, dann stehen wir vor dem Hafen.

Der erste Eindruck ist überwältigend, der Unterschied zum Iran könnte nicht größer sein, verspiegelte Hochhaus-Ungetüme, wo man hinschaut, Stadtautobahnen in alle Richtungen, alles blitzblank und sauber. Zuerst wollen wir einen ruhigen sicheren Standplatz, um das Ganze auf uns wirken zu lassen. Dazu fahren wir auf den am Anfang verwirrenden Stadtautobahnen (es sind nur Stadtteile angegeben) durch Sharjah und Dubai. Am westlichen Ende der Stadt, nur 2 km vom mittlerweile sehr bekannten “Jamaira-Beach-Hotel” (dem angeblich teuersten Hotel der Welt), stehen wir am öffentlichen Strand. Das Hotel in Form eines Segels, auf einer 300 m weit im Meer liegenden künstlichen Insel, hat 2oo ultra-moderne Luxus-Suiten, ist 341 Meter hoch, hat einen aufgesetzten Hubschrauberlandeplatz und nachts wechselnde farbige Beleuchtung, einfach irre! Der Platz ist gut, gegen Abend kommen die Emiratis mit ihren Autos und fahren ans Meer, bis die Wellen fast an den Kühler platschen, die wenigsten steigen aus.

Die Emiratis sind amerikanischer als die Amerikaner, vom klimatisierten Haus ins klimatisierte Auto, zum klimatisierten Shopping- Center und wieder zurück. Man kann es aber auch bei über 5o Grad im Sommer verstehen. Die Polizei hier wirklich “Dein Freund und Helfer” fährt mit ihren Jeeps das gesamte Strandgelände ab, hält oft bei uns und fragt, ob alles klar ist, ob´s Probleme gibt, oder ob sie uns helfen können. So was ist uns auch noch nie passiert. Die VAE und der Oman gehören zu den sichersten Ländern, die wir bereist haben.

Eines Tages kam ein Emirati bei uns vorbei, erkannte unsere Auto-Nummer aus Deutschland, wo er vor einiger Zeit Urlaub mit seiner Familie machte und fragte, wann wir denn essen würden, er möchte uns Fisch bringen. Am gleichen Tag, gegen 17 Uhr war er wieder da, mit 2 riesigen Fischen mit Reis einfach so. Wenn wir irgendetwas brauchen, er wohne gleich da gegenüber (herrliche große Anlage). Wir baten, unseren Wassertank morgen früh auffüllen zu dürfen.

Alles klar, wann wir kommen so um 9 Uhr am Morgen. Es war ein Erlebnis der besonderen Art: Dieser Luxus im Haus, 10 Bedienstete, Fuhrpark bestehend aus Luxusschlitten aller Art, die überaus liebenswürdige Familie, weltoffen und herzlich. An der Jamaira-Beach nehmen wir unser Motorrad herunter um die Erkundung von Dubai und Sharjah zu beginnen.

Dubai und Sharjah wirken auf uns wie eine Mischung aus Dallas und “tausendundeine Nacht” je nachdem wo man sich gerade aufhält Computer-Street oder Basar. Eine Fahrt mit einer kleinen Dhau (traditionelles arabisches Holzsegelschiff) auf dem Creek von Dubai ist ein großartiges Erlebnis, ebenso der überdachte Basar, die Einkaufstempel und die riesigen Supermärkte, die 24 Stunden geöffnet sind. Man sollte in Dubai das kleine Fort, als Museum umgebaut, nicht vergessen, es ist sehr beeindruckend. Sharjah, praktisch zusammengebaut mit Dubai und Ajman, gehört auch noch zum Industrie- und Handelszentrum der VAE. Sein Schmuckstück ist der Zentralmarkt (Souk al- Markuzi), der im arabischen Stil mit hohen Windtürmen und halbrunden Dächern gebaut ist.

Nach einigen Tagen zieht es uns weiter, wir fahren auf 6-spuriger Autobahn über Ras Al Kaiman Richtung Norden. Es gibt außer modernen Städten und flachem Wüstengelände nicht viel zu sehen. Dann geht es durchs Land über das Al Hajar Gebirge an die Ostküste mit den herrlichsten Stränden der VAE. Über Dibba, Khor Fakkan und Fujairah fahren wir Richtung Oman.

Nach Bezahlung der Ausreisesteuer (DM 30,–) , das Carnet wird nicht abgestempelt, geht’s zu den Omanis (Carnet wird ebenfalls nicht bearbeitet), kurze Kontrolle des Fahrzeugs, ein Stempel und alles ist o.k. Im Oman ist vieles anders: Vor 30 Jahren schickte Sultan Qaboos seinen Vater ins Exil und führte den bis dahin mittelalterlichen Staat behutsam in die Neuzeit, mit jetzt kostenloser ärztlicher Versorgung, 20.000 Lehrern und hervorragender Infrastruktur, aber auch sonstigen guten und modernen Errungenschaften. Der Sultan nutzt die Petro-Dollars nicht wie fast alle Alleinherrscher, um die eigenen Taschen zu füllen, sondern führt sein Volk wie es scheint, in eine sichere Zukunft.

Wir fahren auf der gut ausgebauten Hauptverbindungsstraße in Richtung Sohar. Hier müssen wir die Weihnachtspost erledigen, das Geld dazu (Oman Rial) kommt per Kreditkarte aus dem Bankautomaten, oder es werden DM oder US-$ an den Wechselstuben getauscht. Von Sohar machen wir einen Abstecher nach Buraimi (Richtung Al Ain Oase in den VAE) . Die Fahrt über das Hajar-Gebirge ist ein besonderer Genuss. Kurz vor der Grenze (VAE) biegen wir in ein Seitental und genießen einige Tage die völlige Einsamkeit und Stille der Berge, nur unterbrochen durch Wanderungen entlang der Wadis und angrenzender Höhenrücken.

Weiter geht’s entlang des Golfes mit seinen noch verträumten kleinen Fischerdörfern, abseits der großen Durchgangsstraße, hier hat das Leben noch nicht die Hektik der “Moderne”, die Dorfstraße ist nicht geteert, die Einheimischen sind zwar aufgeschlossen, haben aber doch noch ihre ursprüngliche Lebensform bewahrt. Die Capital-Area (Hauptstadtregion) mit ihrem Mittelpunkt Muskat, erreicht man über viele riesig große Kreisverkehre worauf sich Uhrtürme, Globusse (die nachts blinken), Festungen, Wasserfälle etc. befinden. Die Hauptstadtregion ist durch mehrere Gebirgszüge unterteilt und mit Stadtautobahnen verbunden, die oft Höhenunterschiede von mehreren hundert Metern überwinden. Eine Erkundung, auch mit großem KFZ ist ohne Probleme möglich. Parkplätze sind großzügig, auch an neuralgischen Punkten, wie Einkaufszentren, Sehenswürdigkeiten oder Botschaften.

Nachdem wir einen herrlichen Platz an der “Jussa-Beach” gefunden und einige ruhige Tage mit schwimmen und relaxen verbracht haben, steht die Besichtigung der Hauptstadt-Region an. Die Bucht von Muskat wird beschützt durch die Forts Mirani und Jalali. Ein Rundgang durch die Stadt führt vorbei an der restaurierten Stadtmauer mit herrlichen Eingangstoren, dem Arbeitspalast von Sultan Qaboos, einigen sehr schönen Moscheen, sowie dem Omani-French-Museum und dem Bait al Zubai-Museum. Von der alten Passstrasse, die in Mutrah beginnt, hat man einen unglaublichschönen Überblick über Muskat.

Weiter geht’s nach Mutrah, nur 3 Km vom Muskat entfernt, getrennt durch einen kleinen Berghang, ist es mit seinem modernen Hafen und dem Souq das Handelszentrum der Hauptstadtregion. Ruwi, der neu entstandene Stadtteil, an Mutrah im Süden anschließend, ist ein modernes Geschäfts- und Bankenviertel. Auf keinen Fall darf man die Besichtigung des “Al Bustan-Palace-Hotel” vergessen, ein Palast, wie in “tausendundeiner Nacht”, mit goldenen Kuppeln , geplant und gebaut als Gästehaus, anlässlich einer Golfstaaten-Konferenz. Dafür musste ein kleines Fischerdorf um 1 km versetzt werden.Man kann nur mit “offenem Mund” staunen, wenn man hier das Hotel innen und die Anlagen aussen besichtigt, was ohne Probleme möglich ist.

Nach soviel Superlativen in der Hauptstadtregion wollen wir nach Süden, in die Region Dofar, nach Salalah. Schon die Emiratis haben von Salalah geschwärmt, es schaue so aus, wie bei uns in Oberbayern, Kühe auf den Almwiesen, es regnet dort auch und immer wieder hängt Nebel über den Bergen. Na ja, wie sich die Emiratis und Omanis halt Bayern so vorstellen! Die Region Dofar, berühmt durch den Weihrauch, wurde erst in den 70´er Jahren durch massiven Militäreinsatz befriedet und anschließend begann man sofort mit dem Aufbau der Infrastruktur, die heute weiter ist, als in vielen anderen Regionen. Die ersten 100 km führen wieder durch Gebirge, entlang von Wadis mit verträumten Oasen, nach Nizwa. Eine sehenswerte Stadt am Rande der Wüste und Gebirgsausläufern mit einer einmaligen Fort-Anlage, der Sultan-Qaboos Moschee, dem wöchentlichen Tiermarkt, sowie einem modernen Geschäftszentrum.

Nur 45 km westlich von Nizwa befindet sich in einer kleinen Oase das Jablin-Fort. Es wurde 1984 durch eine umfassende Renovierung in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt und gibt durch seine Einrichtungen einen Einblick in das mittelalterliche Oman. Auf dem Weg zurück nach Nizwa kommt man an der riesigen Festungsanlage “Bahla” vorbei, die zur Zeit aufwendig renoviert wird.

Doch nun beginnen 900 km flache Wüste, Kies, Sand, gute Straße, wenig Verkehr, unbeschreiblich monoton mit 4 Raststationen, z.T. bei Oasen, mit allem was man braucht. Im Umkreis von je ca. 100 km funktionieren sogar die Funktelefone. Auf der gesamten Wüstenstrecke kommen immer wieder Abzweiger zu den “Zapfstellen des schwarzen Goldes”, also dorthin wo das Erdöl aus dem Sandboden gepumpt wird. Man kann Salalah auch auf einer zum Teil küstennahen Piste über Sur Al Duqm und Sawgirah erreichen, auf der ein nicht allzu großes Fahrzeug mit Allradantrieb notwendig ist. Herrliche Schotter- und Sandtouren können im Oman und den VAE unbegrenzt in allen Kategorien durchgeführt werden.

50 km vor Salalah verändert sich die ebene unbewachsene Landschaft, der Jebel Qara wird sichtbar und man erreicht bei der Überquerung eine Seehöhe von knapp 1000 m. Auf der Passhöhe hat man einen herrlichen Ausblick auf Salalah, das Meer und jetzt auch auf die mit Gras bewachsenen Hänge und Berge, auf denen tatsächlich große Rinderherden weiden. Dazwischen immer wieder Gruppen von Kamelen. Ich glaube, auch das ist einmalig, aber auf keinen Fall mit unserem schönen Bayern zu vergleichen.

Salalah, das von hohen Bergen nach Norden abgeschottet ist, an deren Südhängen sich der Monsun abregnet, zieht mit seinem angenehmen Klima viele Touristen an. Die Gegend östlich von Salalah lädt mit ihren Schönheiten, wie Meer, Bergen und kleinen Oasen zum Verweilen und gemütlichem Besichtigen, aber auch zu herrlichen Wanderungen einlang der Wadis, ein. Westlich von Salalah, dort wo der Monsun nicht hinkommt, findet man die etwas unscheinbaren Weihrauchbäume. Das “Harz” (Weihrauch) das durch Einritzen der Rinde, der nur wild wachsenden Bäume, gewonnen wird (je heller, desto wertvoller) hat heute seine überaus große Bedeutung verloren, obwohl der Weihrauch immer noch viel in Gebrauch ist und in allen Souqs verkauft wird.

Ganz im Westen, nahe der jemenitischen Grenze, gibt es die spektakulärste Bergstrecke Omans, die in den Fels gesprengt mit wenigen Spitzkehren bis 5oo Höhenmeter überwindet. Die Straße ist mit ihren Ausblicken zum Meer und in tiefe Schluchten, einmalig. Zurück in Muskat, die 1000 km Sandkasten, schön auf 3 Tage verteilt, holen wir uns bei der Botschaft von Saudi Arabien den ersten “Dämpfer” für die Rückfahrt kein Visa - wir sollen doch wieder auf dem selben Weg zurückfahren den wir hergekommen sind.

Also geht’s ohne Visa wieder zurück in die Vereinigten Arabischen Emirate. Hier in Dubai haben wir mehr Glück und bekommen bei dem Saudi-Arabischen Konsulat ein 72 Stunden Transit-Visa. Wir können also unsere Tour wie geplant fortsetzen. Anschließend besichtigen wir die mit 250.000 Einwohnern sehr große und moderne Oase Al-Ain. Zwischen riesigen Sanddünen auf der einen und dem Hajar-Gebirge auf der anderen Seite gelegen, ist es durch hohen Grundwasserspiegel ein sehr fruchtbares Gebiet mit Anbau von Getreide, Obst und Gemüse, aber auch den herkömmlichen Datteln. Im Vergnügungspark “Hilli Fun City” gibt es vom Actionkino bis zum Eisstadion alles was das Herz eines Emiratis höher schlagen lässt. Vom 1.300 m hohen Jebel Hafeet, auf den eine 3-spurige, nachts durchgehend beleuchtete Straße führt, hat man einen grandiosen Ausblick auf Al Ain. Von Al Ain geht es in die Hauptstadt der VAE, nach Abu Dhabi, das auf einer mit Brücken verbundenen Insel liegt.

Der Besucher, der auf der 6-spurigen Autobahn in die Stadt fährt, denkt, er befindet sich auf einer Halbinsel. Die verspiegelten Hochhäuser lassen einen eine amerikanische Großstadt vermuten, dennoch ergibt sich ein schönes Bild, da diese Häuserfluchten von vielen Grünanlagen unterbrochen sind, vor allem an der herrlichen Uferstraße Croniche mit einigen Luxushotels, dem Lulu-Brunnen und bestgepflegten, bewässerten Anlagen. Break-Water-Island wird über einen schmalen Damm erreicht. Von der künstlich aufgeschütteten Insel, auf der sich einige Restaurants und Cafes befinden, hat man einen traumhaften Blick auf die Skyline von Abu Dhabi.

Nachdem wir die Stadt durchstreift haben, machen wir uns auf um die letzte Station in den VAE zu erreichen, die Oase Liwa. Wir verlassen Abu Dhabi in östlicher Richtung auf einer zum Teil 8-spurigen Autobahn und hier im Emirat Abu Dhabi gilt auf Autobahnen ein absolutes Überholverbot für LKW, Busse und Klein-LKW, d.h. die linken 3 Spuren sind frei. Überholt wird nur, wenn der Vorausfahrende auf die breite Standspur ausweicht. Andere Länder andere Sitten !- Von der Autobahn zweigt bei Tarif die Zufahrt zur Oase Liwa ab, eine 6-spurige Autobahn, nachts voll beleuchtet (100 km lang), z. Teil wurden auf beiden Seiten neben der Autobahn die Dünen plattgewalzt und mit Büschen und Bäumen bepflanzt und künstlich bewässert. Am Horizont kann man immer wieder den Reichtum des Landes - Erdölfelder - sehen. Die Straße führt über die moderne Musterstadt Medinat Zayed zur Oase Liwa, einem fast 80 km breiten Oasen-Gürtel, ebenfalls mit beleuchteter 4-spuriger Schnellstraße, vorbei an den modernen Ortschaften (alle Häuser mit Klimaanlage). Wirklich sehenswert sind die riesigen Sanddünenfelder, die fast die gesamte Oase einschließen. Eines der Wochenendvergnügen der Emiratis ist es, hier, aber auch an vielen anderen Orten, mit ihren Luxus-Jeeps durch die Dünen zu fegen. Nach diesem eher nicht sehr ergiebigen Ausflug (super moderne Oasen haben keinen Flair), nehmen wir die Grenze zu Saudi Arabien in Angriff. Unsere Sorge ist, dass wir Schwierigkeiten mit unserem Hund bekommen wir hörten einige Schauermärchen (Quarantäne 4 Wochen totales Einreiseverbot). Jedoch ohne Probleme und recht schnell ging es in den Staat, der Wächter der größten islamischen Heiligtümer ist. Schade dass wir in 72 Stunden die 2.500 km durchrasen müssen, wir könnten ohne weiteres ein Besichtigungsprogramm für 4 Wochen zusammenstellen. Aber was soll’s, wir sind froh, dass wir überhaupt durchreisen dürfen. Die Strecke ist auf besten Straßen gut zu schaffen und so stehen wir nach 3 Tagen an der Grenze zu Jordanien. Hier geht es über die Highlights Aqaba, Wadi Rum und Petra durch Syrien weiter Richtung Heimat.