Griechenland - Türkei - Iran

Es ist nun schon wieder 5 Wochen her, dass wir von zuhause abgeduest sind. Zur Zeit sind wir in Esfahan, fuer uns die schoenste Stadt des Irans.

Unsere Tour begann mit einer herrlichen Ueberfahrt von Venedig nach Patras, von hier gings auf den Peleponnes. Bei herrlichem Badewetter verbrachten wir 2 Wochen am Strand, dann zuckelten wir weiter Richtung Tuerkei. In Istanbul hatten wir ein ganz besonderes Highlight, unsere Angelika musste fuer 1 Woche fuer Ihre Firma nach Istanbul um turkische Kollegen einzuarbeiten. Das traf sich gut, wir rueckten also ebenfalls in Istanbul ein und verbrachten mit unserer Tochter 2 herrliche Abende.

Jetzt durchquerten wir die Tuerkei, bis wir in Erzurum von ca. 30 cm Schnee auf der Strasse fuer einen Tag ausgebremst wurden. Dann war der Iran erreicht, neue Grenzabfertigungsanlagen auf beiden Seiten vereinfachten die Aus- und Einreise erheblich. Kontrollen entfielen gaenzlich.

Es ist ja nun hier Ramadan, also nicht essen-trinken/rauchen-und sonstige Lustbarkeiten, sind tagsueber erlaubt. Der Koran sagt: Reisende durfen essen und trinken, seitlich an der Strasse werden ab und zu richtige Picknicks veranstaltet, uns kommt es vor als ob diejenigen nur schnell aus der Stadt rausfahren, um als Reisende zu gelten. Und noch etwas, Freunde, das Diesel-tanken macht wieder richtig Spass, 1 Liter - 160 Rial, fuer den Euro bekommt man ca. 9.500 Rial.

Hier in Esfahan im Tourist Inn auf dem Camping-Platz koennen wir alles wieder auf Vordermann bringen und es uns auch sonst gutgehen lassen.

Das Wetter ist traumhaft, tags 22 Grad, nachts 10 Grad. In ein paar Tagen geht es weiter Richtung Pakistan.

Esfahan - Iran - Goa - Indien

Freunde, wir stehen hier in Agonda in GOA an der Beach und es hat sich hier zum Rentner-Treff des EAF (Euro-Arabischer-Freundeskreis e.V.) entwickelt.

Nach einigen Tagen ins Esfahan/Iran, wo alles wieder in Ordnung gebracht wurde, ging es ueber Nain, Kerman, Bam Zahedan nach Pakistan. Die Strassen in diesem Gebiet sind hervorragend. Dass jetzt die Gegend um Bam Zahedan durch die Entfuehrung von 3 Radfahrern (2 Deutsche und 1 Schotte) wieder in Verruf gekommen ist, ist besonders traurig.Diese Ecke ist ein Wuestengebiet, duenn besiedelt und grenzt an Afghanistan und Pakistan. Es war schon immer ein heißes Pflaster, d.h. wir sind da schon ca. 15 mal durchgefahren, haben aber hier frei uebernachtet und diese Strecke zuegig durchfahren.

Hier gab es schon immer Drogen- und Waffenschmuggel. Radfahrer koennen diesen Abschnitt nicht zuegig durchfahren und das war vermutlich ihr Fehler. Bei der Heimfahrt werden wir mit Sicherheit wieder mit Polizeischutz fahren muessen, das hatten wir ja schon mal.

Also die Grenze Iran-Pakistan wurde superschnell und voellig ohne Kontrollen ueberwunden. Jetzt geht es durch Belutschistan und in 1 ½ Tagen waren wir in Quetta. Der Einkauf und Bummel in dieser quirligen Stadt war immer ein kleiner Hoehepunkt. Leider hat sich das Verhalten der Menschen, vermutlich seit dem Afghanistan-Krieg, uns Europaeern gegenueber geaendert. Sie sind nicht mehr so freundlich, herzlich und offen wie vor 4 Jahren.

Bei der Weiterfahrt wurden wir in Jakobabad von der Polizei eingefangen und nicht mehr losgelassen, d.h. wir mußten die gesamte Strecke bis zur Grenze nach Lahore ueber 800 km mit Polizeischutz fahren Irrsinn!! Die Polizeifahrzeuge loesten sich in fliegendem Wechsel, das klappte tatsaechlich, alle 20 - 30 km ab und so duesten wir, wenn es eng wurde in Doerfern mit Blaulicht und Sirene, 1 Polizist mit Gewehr in der Luke obendrauf, durch Pakistan. Das hatten wir uns anders vorgestellt!!

Kurz bevor es finster wurde blieben wir auf einer Tankstelle stehen, 2 mal bei den 800 km) und sagten “morgen geht es weiter”. Jetzt war was geboten, wir sollten in der naechsten Polizeistation schlafen (das sind die gefaehrdetsten Plaetze) in einem Hotel ubernachten usw. Wir schalteten auf stur und bleiben auf den Tankstellen stehen. Irgendwann haben sie es dann immer akzeptiert und zu unserer Sicherheit wurden 2 Polizeibeamte abgestellt. Na ja, wieder eine neue Erfahrung.

Die Grenze Pakistan - Indien wurde ebenfalls in Rekordzeit und voellig problemlos ueberschritten und in Amritsar trafen wir endlich wieder Globetrotter, so dass das Geratsche groß war. Nach Besichtigung des Goldenen Tempels, dem groessten Heiligtum der Sikks, ging es weiter nach Delhi. Hier wollten wir Uebernachtungsmoeglichkeiten fuer die spaetere Visabeschaffung erkunden, leider haben wir nichts gefunden.

Dann fuhren wir den NH 8 in Richtung Sueden. Die Strecke bis Bombay wir 4-spurig ausgebaut und war eine fast durchgehende Baustelle (800 km). Der LKW-Verkehr hat die letzten 4 Jahre dramatisch zugenommen. Die Stecke ab Bombay NH 17 war wieder herrlich und hier in GOA ist alles wie vor 15 Jahren, als wir das erstemal hier unten waren.

So nun sitzt also die Rentnerband (Wolfgang und Doris, Isolde und Karl-Heinz, Walli und Jochen) und natuerlich wir, in Agonda.

Wie läuft so sein Tag ab:

Aufstehen um 7 Uhr (Sonnenaufgang) jetzt kommen die Semmeln, die ein junger Inder mit dem Fahrrad bringt. Anschließend Anatol Strandlauf, Marianne Fruehstück machen, dann ins Meer zum schwimmen und anschließend Frühstueck. Nachher wird das Motorrad gesattelt und es geht in die umliegenden Doerfer und Straende oder mal auf die Huegel zum einkaufen und bummeln. Am Nachmittag relaxen im Schatten oder schwimmen. Ab 16.30 spielen die Rentner am Strand Bocca und zum Sonnenuntergang gegen 18 Uhr trifft sich alles bei einem schoenen Bier und genießt. Anschließen essen gegen oder kochen und dann ratschen, bis die Augen zufallen.

Ihr seht, wir haben einen ganz schoenen Streß, es laesst sich gerade so aushalten.

Wir wollen hier noch bis Ende Januar bleiben und dann nach Nepal hochfahren. Von dort melden wir uns dann wieder.

Indien - Nepal

Nach langen (2 Wochen) harten Kaempfen auf indischen Strassen sind wir in Nepal, Pokhara, am Fewa-Lake gelandet. Hier ist wieder alles ruhiger und gelassener.

Nun kurz zu unserem weiteren Reiseverlauf:

Die 2 Monate in Agonda am Strand von GOA waren ein herrliche Zeit und wir hoffen, dass es noch lange moeglich ist, dort mit dem Camper zu stehen. Zeitweise standen am Strand 11 Wohnmobile aus Deutschland und man kann sagen, dieser Strandabschnitt von Agonda war in -Deutscher Hand-.

Wir unternahmen von hier aus in alle Richtungen Motorradausfluege in die kleinen urspruenglichen Ortschaften, zu den Tempeln, in Nationalparks etc., so daß wir fast 2000 km mit dem Motorrad unterwegs waren. Zum Schluß erreichten die Temperaturen dann schon bis zu 33 Grad und es wurde uns zu warm so dass wir am 4.2. uns ueber den NH 3 in Richtung Norden aufmachten.

Den National-Highway Nr. 3 waehlten wir, da wir Information hatten, er waere zur Zeit die beste Moeglichkeit nach Delhi zu kommen, aber leider ließ auch der NH 3 stark zu wuenschen uebrig. Es war von Autobahn bis zum voelligen Verfall mit ½ m tiefen Loechern alles vorhanden.

Auf halber Strecke machten wir einen Besichtigungsstopp in Mandu, dort liegt eine alte einige qkm große Mogulfestung auf einem steil abfallenden Hochplateau. Die um 1600 gebaute Anlage ist noch sehr gut erhalten und so verbrachten wir 2 Tage mit Besichtigung.

Dann gings weiter nach Delhi zur Visabesorgung fuer Iran und Pakistan. Da in Delhi seit einigen Jahren kein Campingplatz mehr besteht standen wir hinter der Deutschen Botschaft, wurden einmal sogar von einem Botschaftsangehoerigen und seiner Frau zu einem Abendessen eingeladen, was sehr interessant war.

Seit einigen Wochen herrscht ja “Tauwetter” zwischen Indien und Pakistan und so lagerten vor den 4 Visaschaltern der Pakistanischen Botschaft ca. 200 Inder, die jetzt alle ihre Verwandten in Pakistan besuchen wollen und ebenfals ein Visa wollten, wie wir. Ihr koennt Euch sicher vorstellen, wie es da rundgeht, wenn von 8.30 - 10.30 und nur da, die Schalter geoeffnet sind.

Mit unseren beiden Visas im Paß fuhren wir dann nach 7 Tagen weiter und nahmen den westlichsten Grenzuebergang nach Nepal. Nepal hat ein großes Problem mit den Maoisten (Revoluzern) so sind immer wieder Strassensperren, bei denen wir Touris durchgewunken werden. Die Armee igelt sich ein und verschwindet hinter hohen Sandsackbarrieren. Man liest immer wieder von Anschlaegen auf Polizeistationen. Wir fuehlen uns aber ganz sicher.

Hier in Pokhara werden wir noch bis zum 1.3. bleiben, mit dem Motorrad einige Trekker von den Pfaden scheuchen, in den Einkaufsstrassen bummeln und einkaufen und dann langsam die Heimreise antreten. Anfang bis Mitte April werden wir wieder zuhause sein.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Vielen, den anderen wuenschen wir weiterhin eine gute Fahrt

Marianne und Anatol.